Letzten Freitag fand der 15. Freiwilligentag statt – eine seit Jahren sehr beliebte CI-Tradition. Als noch recht neue Mitarbeiterin wurde mir der Freiwilligentag direkt zu Beginn meiner Zeit bei CI sehr hoch angepriesen. „Ein ganzer Tag, an dem wir mal nicht unserer eigentlichen Arbeit nachgehen“, wurde da gesagt, oder von „unglaublichen und rührenden Erfahrungen“ berichtet. Und natürlich war ich von dem Konzept sehr schnell begeistert – noch in keinem Unternehmen, in dem ich bisher gearbeitet habe, wurde für alle Mitarbeiter*innen ein ganzer Tag Zeit geschaffen, um sich gemeinsam ehrenamtlich zu engagieren. Und so habe ich dem Freiwilligentag sehr entgegengefiebert.
In diesem Jahr hat CI ganze zwölf Initiativen unterstützt. Meine Wahl war aber ziemlich schnell getroffen: Ich möchte in den Eselpark Zons! Und so heißt es dann am Morgen des 8. Septembers früh aufstehen und ab in die Bahn Richtung Eselpark.
Anders als der Name vermuten lässt, gibt es im Eselpark Zons viel mehr als nur Esel! Auf dem Gelände findet man auch noch drei kleine Ponys, einige Hühner, ein paar Schafe und Ziegen, Katzen, zwei Hängebauchschweine, Laufenten und nicht zu vergessen Hofhund Herr Schnipsel! „Jedes Tier hier hat eine Geschichte“, erzählt uns Peter, Leiter des Eselparks, am Morgen, bevor es an die Arbeit geht. Der Eselpark ist nämlich auch ein Gnadenhof. Die Tiere kommen allesamt aus der Tierrettung. Bei vielen Tieren dauert es Monate oder sogar Jahre, bis sie wieder Vertrauen zum Menschen fassen. Doch die Geduld und Leidenschaft, die Peter und sein Team aus teils festangestellten, aber größtenteils ehrenamtlichen Helfer*innen in die Tiere stecken, zahlt sich aus. Die Tiere kommen direkt neugierig und verschmust auf uns zu! Bei der ersten Führung über das Gelände, das deutlich größer ist, als es auf den ersten Blick scheint, kuscheln wir alle bereits mit den Schafen, die ihre Streicheleinheiten einfordern.
Dann geht’s aber auch schon an die Arbeit! Wir unterstützen bei den alltäglich anfallenden Aufgaben, die Laura, die Vollzeitkraft des Eselparks, sonst allein oder mit der Hilfe von Ehrenamtler*innen wuppt. Punkt eins auf der Tagesordnung ist das „Abäppeln“ des Geländes und der Ställe. Wir schnappen uns also alle das passende Werkzeug und verteilen uns auf dem Gelände. Ein paar CI-ler sind auf den Eselkoppeln unterwegs, ich entscheide mich für die Schafweide. Nachdem draußen alles picobello aussieht, geht’s noch in den Stall, um auch dort für Ordnung zu sorgen. Immer mit dabei: einige extrem neugierige Esel- bzw. Schafsnasen, die sich zwischen uns und die Arbeit drängen.
Nachdem die Umgebung schön sauber ist, sind die Esel und Ponys selbst dran. Ausgestattet mit Bürste und Striegel machen wir uns an die Arbeit. „Nur ein staubiger Esel, ist ein glücklicher Esel“, sagt uns Laura während des Putzens. Wir merken: Hier leben nur glückliche Esel!
Nach dem Putzen kommen dann einige der Esel und Ponys noch zum Grasen auf eine nahegelegene Weide. Wir packen uns also Halfter und Strick und führen die Tiere runter vom Hof, über die Straße und rauf auf die Weide. Aufgrund ihres Stoffwechsels haben Esel die Angewohnheit, recht schnell zuzunehmen, weshalb sie vor allem nährstoffarmes Futter zu fressen bekommen. Auf die Weide zum köstlichen Gras dürfen deshalb nur ausgewählte Esel und nur für etwa eine halbe Stunde. Heißt für uns also später nochmal wiederkommen und die Esel zurückbringen.
Am Ende des Tages sind wir alle sehr beseelt (oder eher beeselt?) nach Hause gegangen. Es war toll, die Leidenschaft und das Engagement der Beteiligten des Eselparks zu sehen und mitzuerleben mit wie viel Liebe die geretteten Tiere dort behandelt werden. Doch auch die CI-Leute, die am Freiwilligentag in anderen Projekten angepackt haben, waren mit einer Menge Leidenschaft und Engagement dabei, wie wir am selben Abend beim gemeinsamen Grillen noch bequatscht haben. Bei den vielen verschiedenen Projekten kam jeder mit anderen Eindrücken zurück. Macht euch selbst ein Bild davon in unserer Bildergalerie: