Pyramid Innovators User Group @ Cologne Intelligence

Nun könnte man auf die Idee kommen, dass Susanne Weßel-Therhorn und Torsten Macht von der congstar vielen ihrer Kolleginnen und Kollegen und den CI-Berater*innen gar nicht unbedingt etwas Neues erzählten – aber es war auch für mich, der ich mit den beiden schon lange im selben Scrum Team arbeite, sehr schön zu sehen, wie sie diesen Prozess der Toolauswahl in einen größeren Kontext einordneten und nicht zuletzt auch die Zusammen­arbeit wertschätzten. Susanne und Torsten machten deutlich, dass es zunächst einmal nur vordergründig um den Featurevergleich unterschiedlicher Tools geht. Der Bedarf für die neue Software entstand bei der congstar vor allen Dingen aus dem übergeordneten Ziel heraus, eine Data Driven Company (DDC) zu werden. Und dieses im Wortsinne unternehmensweite Ziel kann nicht einfach durch die Einleitung „entsprechender Maßnahmen“ erreicht werden: Stattdessen muss der gesamte Prozess als ein großer Change verstanden werden, als eine vor allen Dingen kulturelle Umgestaltung, die die Köpfe und auch die Herzen aller congstars erreichen muss, wenn er funktionieren soll. 

Wie das funktionieren kann, machte Susanne an einem wunderschönen Bild fest: In Finnland ist eine einfache Variante des argentinischen Tangos sehr populär. Der Tango wird dort von Groß und Klein getanzt, und in jedem noch so kleinen Dorf gibt es einen „Tanzboden“, der jede Woche unter den Klängen des finnischen Tangos erbebt. 

Das Erfolgsgeheimnis des finnischen Tangos, und eben auch der Schlüssel für die Umsetzung eines erfolgreichen Change-Prozesses, sind zwei Dinge: Die Einfachheit – der finnische Tango besteht im Wesentlichen nur aus zweieinhalb Schritten! – und der Willen, alle mitzunehmen: Groß und Klein oder eben Geschäftsführung und Entwickler*innen! 

Dass die congstar sich hierbei auf einem guten Weg befindet, dass die Pyramid-Einführung nicht nur in Rekordzeit gelang, sondern die Benutzer den neuen Sound begeistert aufnahmen und die congstar früher als geplant neue Lizenzen bestellen musste, das glaubte man Susanne und Torsten auf’s Wort, die mit leuchtenden Augen ihren sehr inspirierenden Vortrag beendeten und großen Applaus erhielten. Eigentlich fehlte nur eine echte Tanzeinlage der beiden ... 

Mit dem letzten Vortrag des Abends wurde dann deutlich, welches Spektrum eine User Group abdecken kann. Christian Schmitz aus dem Data Science Team der CI setzte sich kritisch mit den Möglichkeiten in Sachen „Machine Learning & Pyramid“ auseinander. Dabei identifizierte er innerhalb Pyramids ein großes Potenzial für den sogenannten Citizen Data Scientist. Dieser verfügt klassischerweise nicht über akademische Grundlagen der Mathematik, wie sie ein „echter“ Data Scientist besitzt. Aber er besitzt ein profundes Domainwissen, ist erfahrener Analyst und sehr vertraut mit seinem Daten und seinen Tools. Oder, um im Tango-Bild zu bleiben: Während sich der Data Scientist im Rhythmus des argentinischen Originals bewegt, tanzt der Citizen Data Scientist den finnischen Tango!

Pyramid unterstützt solche Benutzer*innen „out of the box“ mit einfachen, vorgefertigten, aber durchaus mächtigen „Machine Learning“-Modellen und deckt durch die Integration innerhalb der Plattform viele Betriebsaufgaben ab. Christian verwies auch auf mögliche Limitationen Pyramids und eröffnete so einen spannenden Austausch. Calvin Fuss konnte an dieser Stelle spontan einem Ausblick auf die weitere Pyramid-Roadmap geben, die gegen Ende des Jahres gerade im Bereich Data Science mit umfassenden Erweiterungen aufwartet. 

Bei Kölsch und Fingerfood klang eine sehr gelungene erste Pyramid User Group aus. Alle Teilnehmer*innen lobten die Mischung aus technischen Informationen, inspirierenden Gedanken und offenen Diskussionen, die gerne zu einem Regeltermin reifen darf.