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KI + Empathie = Artificial Empathy. Bug, Feature oder Risiko?

Teilnehmerblitzlicht zum Innovation Impuls 14

Wie eine Achterbahnfahrt mit Katapultstart und Loopings. Von der „Enigma“ bis zum Top Use Case Girlfriend-Ersatz. Von Psychopathen über kölsche Mundart bis zum Gamechanger KI Hardware. Barbara Lampl bringt all das zusammen, lässt die Zuhörer*innen staunen und sorgt für viel vernetztes Wissen im Raum. Am Ende hatte jede und jeder vor Ort einen guten Eindruck, warum Empathie in der KI eine wichtige Rolle spielt, welche Arten der Empathie von Algorithmen heute unterstützt werden und was wir für die nähere Zukunft einplanen können.

Das Setting zum 14. Impuls

In der Vorstellung einen schönen Abend mit tollen CI Freund*innen zu verbringen, Häppchen und Drinks zu genießen und auch noch einen netten Impuls aufzunehmen, ging es für mich und vermutlich die meisten der gut 50 Teilnehmer*innen in unser Kölner Office. Bis zum eigentlichen Start mit Barbara und Jens trafen bereits alle Erwartungen zu, der Abend war für mich schon jetzt unter „gelungen“ abgehakt. Und dann ging es los. Hätte ja jemand vorwarnen können, dass uns eine Achterbahnfahrt bevorstand und hier gleich mehrere Katapultbeschleuniger im Spiel waren. Nichts mit Zurücklehnen im Sessel und Popcorn. Es galt: Ohren spitzen, mitdenken und versuchen Anschluss an das rasante Tempo zu halten.

Geschichtsstunde und Empathie-Basics

Jens Kohne und Barbara Lampl beim 14. Innovation Impuls
Barbara Lampl und Jens Kohne beim 14. Innovation Impuls

Nach einem gelungenen Intro von Jens Kohne zum Abend, zur Idee des Innovation Impuls und natürlich zur Person Barbara Lampl übernahm Barbara selbst und machte gleich zu Beginn klar, dass auch die Teilnehmer*innen gefordert werden. Mein Herz ging auf, als Barbara in der kleinen KI-Geschichtsstunde klar machte, dass die künstliche Intelligenz im Grunde ein alter Hut ist. Der Start rund um die „Enigma“ zum Ende des zweiten Weltkrieges war mir nicht wirklich bewusst, erste Initiativen in den 60er und 70er Jahren schon eher. Die ineinander geschachtelten KI Subdomänen Machine Learning ab den 80er Jahren und Deep Learning nach dem Millenniumswechsel auf einem Zeitstrahl herauszuarbeiten und gleichzeitig zu erklären, ist gut gelungen. Sprung zur Empathie. Kalte, Heiße und Soziale Empathie? Die Begriffe waren neu für mich, aber schnell verstanden. Dass Empathie nur über den Ausdruck ebendieser gemessen werden kann, ist klar, wenn man es einmal verstanden hat. In der Publikumsabfrage, welche Form von Empathie die KI heute mitbringt, lagen wir gemeinsam noch mächtig daneben. Das sollte sich ändern. Ab sofort bin ich Empathie-Experte.

Gäste-Impressionen vom 14. Innovation Impuls

Ihr wollt weitere Impressionen vom Abend hören? Dann klickt mal hier rein:

Empathie und KI, das passt zusammen

Nach der Klärung der Domänen KI und Empathie ging es schnell in die Symbiose. Es folgte der nächste Rückgriff in die Geschichte der künstlichen Intelligenz. Was heute der Chatbot ist, war 1966 der Chatterbot und wurde dann durch ELIZA verkörpert. Mit dieser kann man sogar heute noch chatten. Wieder etwas dazugelernt. Und wieder der klare Hinweis von Barbara: KI ist nicht wirklich neu. Es ging mit KI ursprünglich ja auch um nicht weniger, als darum, die menschliche Intelligenz nachzubilden.
Wir näherten uns dem Echtzeitalter, endlich in bekanntere Gefilden – oder doch nicht. Mit pi.ai gibt es beispielsweise schon seit längerer Zeit ein Modell ungleich ChatGP-undsoweiter, das die kalte, sprich kognitive Empathie schon so richtig gut draufhat. 

Besonderes Take Away für mich: ChatGPT ist gleichzusetzen mit einer harmoniesüchtigen, psychopathischen Armee von Praktikanten. Das Warum wurde gleich mitgeliefert. Harmoniesüchtig: Zu jeder Frage gibt es eine Antwort. Psychopathisch: Kognitive (cold) Empathie ist voll integriert. Praktikanten (politisch nicht korrekt, kommt auch nicht von mir): Vergisst schnell, was man ihm beigebracht hat. 
 

Barbara Lampl beim 14. Innovation Impuls

Natürlich hat Barbara auch sehr kompetent und für Laien verständlich erklärt, dass Cognitive Bias eines der relevantesten Konzepte für Large Language Modelle und eng verzahnt mit der Empathie ist und gerade hier das Nachempfinden menschlicher Intelligenz zum Tragen kommt. Spannend hierbei der Hinweis, dass es bis heute nur extrem wenige wissenschaftlich relevante Abhandlungen zum Cognitive Bias in der KI gibt.
Unterm Strich haben wir alle verstanden, dass emotionale (hot) Empathie heute noch nicht im KI-Paket enthalten ist, kognitive (cold) und soziale Empathie dafür schon gut beherrscht werden. Und dass „Sex sells“ auch für emotionale KI gilt, da anscheinend der Use Case „Virtual Girlfriend“ einer der größten Anwendungsfälle für diesen Sektor ist. 
Emotionale KI ist in jedem Fall ein Feature. Die Risiken gilt es für die Zukunft immer besser in den Griff zu bekommen und vermeintliche Fehler, die aus den halluzinierenden LLMs generiert werden, sind Fehler by Design.

Mein Fazit

Ich habe auf eine sehr belebende Weise viele Informationen aufgenommen. Wenn ich zukünftig nochmal auf einen Vortrag von Barbara aufmerksam werde, versuche ich wieder dabei zu sein. Die guten Fragen aus dem Publikum und die kompetenten Antworten haben mir gezeigt, dass das Thema schon in unserer Gesellschaft angekommen ist und Relevanz besitzt. Live und in Präsenz ist zudem noch besser als Podcast und Co. Welcher Podcast gibt einem die Chance, im Nachgang, bei diversen Köstlichkeiten, in tolle Gespräche mit langjährigen oder ganz neuen Freund*innen zu kommen?