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Data Driven: Teilnehmerblitzlicht zum Innovation Impuls 10

Unter dem Titel: “Data Driven - more than infrastructure and good tools!” lieferte Peter Jackson von Exasol beim 10. Innovation Impuls seine Antworten, warum alleine mit Technologie die Transformation zur Data Driven Company nicht zu leisten ist.

Weiterhin remote, zum ersten Mal in englischer Sprache und unmittelbar vor dem Fußball-EM-Krimi Deutschland gegen Ungarn. Keine einfache Ausgangssituation für den 10. Innovation Impuls – aber überhaupt kein Problem, denn der kurzweilige und inspirierende Vortragsstil von Peter mit seiner reichen Erfahrung in den Rollen des Chief Data Officer und Chief Analytics Officer sowie die gewohnt ungezwungene Moderation von Jens Kohne sorgten vom ersten Moment an für eine inspirierende Atmosphäre. Die spannenden Fragen und Diskussionen setzten zusätzlich noch das Sahnehäubchen auf einen gelungenen Abend, aus dem sicher alle Teilnehmer spannende Insights zum Thema Data Driven mitgenommen haben.

Erste Halbzeit: Data Driven Needs a Mind Change

It´s More Than Infrastructure and Good Tools

In der ersten Halbzeit des Innovation Impuls lag der Fokus auf dem notwendigen Transformationsprozess auf dem Weg zur Data Driven Company. Ein kurzer Austausch zu Peters spannender Vitae und einige Spitzen zu englischen und deutschen Fußballinteressen schafften einen guten Rahmen, um direkt zum Start eine vermeintlich einfache Frage zu beantworten: "Was heißt es eigentlich, Data Driven zu sein?". 

Peters Antworten sind so einfach wie herausfordernd. Data Driven zu sein bedeutet …

  • Vertrauen in die eigenen Daten zu haben und diese Daten konsequent für Entscheidungen zu nutzen! 
  • Die Möglichkeit, datenbasierte Insights schnell und zum richtigen Zeitpunkt zu liefern, um datenbasierte Entscheidungen zu ermöglichen.
  • Die Fähigkeit, aus den verfügbaren Daten echte Mehrwerte und neue Erkenntnisse zu generieren.

Unabhängig davon, ob diese Antworten vollständig oder für jeden passend sind: Dass diesen Antworten bereits die Notwendigkeit einer Transformation innewohnt, war unausgesprochener Konsens in der Teilnehmerrunde. 

Nach der einleitenden Begriffsklärung näherten wir uns der "Warum-Frage": Warum sollte eine Firma Data Driven sein? Auch hier konnte Peter leichtgewichtig die aus seiner Sicht gewichtigsten Gründe vorstellen und mit passenden Beispielen belegen. Ganz wesentlich sind zum einen die Notwendigkeit zur Effizienz in operativen Prozessen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und zum anderen die zunehmende Notwendigkeit, positive, begeisternde Nutzererlebnisse zu schaffen. Data Driven meint dabei wesentlich mehr als „Digital Driven“ zu sein – es bedeutet, dass das ganze Business Modell „built around data“ funktioniert. Als sehr erfolgreiches Beispiel führte er AirBnB an. Was ist der echte Erfolgsfaktor des Unternehmens? Nicht die Buchungsplattform, auch nicht die buchbaren Objekte. Es sind die Daten.

Aber wie gelingt der Weg zur Data Driven Company?

Um die Herausforderungen auf dem Weg zur Data Driven Company besser zu verstehen, zeigte Peter das Spannungsdreieck zwischen Technologie, Mensch und Prozessen auf. Der besondere Clou: Das von ihm aufgezeigte Spannungsfeld besitzt mit der Grundlage "Data" nicht nur eine vierte, wesentliche Komponente, es stellt diese Komponente auch gleich ins Zentrum.

Mit diesen ersten Impulsen ging es in die Halbzeitpause, die den Teilnehmern umfassend Raum für Fragen und Austausch ermöglichte. Mein persönliches Take-Away aus der Fragerunde: Peter sieht die zunehmende Verunsicherung von Menschen und Organisationen im Komplex der digitalen Transformation als einen wesentlichen Treiber für Data-Driven-Initiativen. Dahinter steht auch die Erkenntnis, dass die Technologie nun einen passenden Reifegrad erreicht hat, um erfolgreich Data Driven zu agieren. Dennoch braucht es eben mehr als diese technische Reife. Wie Peter schön konstatierte: „Much data doesn’t mean many insights.“ Erst wenn die richtigen Personen mit den richtigen Skills an der richtigen Stelle des Prozesses stehen, wenn Data Governance gelebt wird und wir Datenstrukturen durchdringen, statt nur auf das Data Warehouse zu schauen, können wir uns zu einer Data Driven Organization entwickeln. Eine solche Transformation lässt sich nicht linear als Wasserfall planen, sie erfordert iterative, agile Prozesse und eine multidimensionale Herangehensweise.

Zweite Halbzeit: Data Driven in Real Life

What Keeps a CDO Awake at Night

Nach der wissensbasierten ersten Hälfte konnte Peter in der zweiten Hälfte mit seiner über 20-jährigen Erfahrung punkten. Bei der Frage, was den CDO oder CAO nachts umtreibt, hilft schließlich nichts mehr als Selbsterfahrung.

Für Peter liegt im Stakeholdermanagement eine der größten Herausforderungen in der Rolle des CDO. Insbesondere der zunehmende Bedarf an Daten und die umfassenden Anforderungen an Analysen aus dem Top Management zeigen die kritischen Handlungsfelder auf. Die Lösung für die Herausforderung findet sich, wie so oft, in der passenden Roadmap Planung. Vom strategischen Ziel über taktische Maßnahmen bis zu operativen Einzelschritten.

Neben dem Stakeholdermanagement betrachtet Peter Data Governance als zweites großes Handlungsfeld, in dem man vielen Sorgen, Bedenken und Fragen begegnet. Aus der Erfahrung sieht er insbesondere den Umgang mit Daten und die inflationäre Verfielfältigung von Daten als kritischen Baustein. Denn das kennt sicherlich jeder von uns: Da werden Daten aus einer Quelle in Excel übernommen, dann wird eine Spalte zu ergänzt, die Datei lokal und im Share abgelegt und am besten noch als Kopie weiterverschickt. Dies geht dann über mehrere Iterationen und es entsteht eine wilde, unkoordinierte Datenlandschaft. Nichts neues, aber weiter brandaktuell. Genau hier setzt die Idee an, mit Data Governance eine kollaborative Nutzung aller Dateninhalte in der Organisation zu ermöglichen. Klare Ownership sorgt für Vertrauen in die Daten, klare Zugriffsrechte sichern Schutzanforderungen, neue Lösungen zu Data Catalogue erleichtern das Auffinden und die Nachvollziehbarkeit von Daten.

Auch hier liegt der Schlüssel zur entspannten Nachtruhe in der passenden Roadmap mit einer transparenten Planung, die die wichtigen Gruppen abholt und zur Teilnahme am Prozess einlädt. Mit seinem Vorschlag, die Data Strategie einer Organisation nicht als lineares Modell zu begreifen, sondern als multidimensionalen Ansatz zuzulassen, konnte Peter ein schönes Abschiedsgeschenk an die Teilnehmer verteilen.

Mein persönliches Fazit aus dem Abend

Data Driven begeistert mich schon eine ganze Weile und ist für mich persönlich eines der bedeutsamsten Themen für die kommenden Jahre in vielen Unternehmen. Entsprechend glücklich bin ich, dass wir mit Peter einen inspirierenden Speaker gefunden haben, der dieses Mindset bereits seit Jahren leidenschaftlich lebt und vorantreibt. Data Driven ist eine komplexe Idee mit vielen Facetten und es war eine Freude, Peters Interpretation zu folgen. Ich habe in jedem Fall einige neue Ideen für mich aufgenommen. Die lebhafte Fragerunde zur Halbzeit und nach dem Spiel zeigt, dass es vielen Teilnehmern ähnlich ging. Ein rundum gelungener Abend, der später mit dem glücklichen Weiterkommen der deutschen Mannschaft noch gekrönt wurde.