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Ich bin dann mal weg

Wenn Geschäftsführer*innen auf Sabbatical-Reise gehen

Für ein paar Monate die Arbeit Arbeit sein lassen, die Familie und den Stapel unangetasteter Leseempfehlungen in den Camper laden und die Welt entdecken – Sabbaticals erfreuen sich seit Jahren immer größerer Beliebtheit und rangieren in der Liste attraktiver Benefits für viele Menschen weit oben. Aber was ist, wenn es der/die Geschäftsführer*in ist? Geht das überhaupt? Wir meinen: Ja! Als Pilotprojekt verabschiedet sich unser Geschäftsführer Jens im Juli in ein dreimonatiges Sommersabbatical. Was ihn antreibt und wie das funktionieren soll? Kann er am besten selbst beantworten.

Wann und wie bist du auf die Idee gekommen, ein Sabbatical einzulegen?

Ehrlich gesagt ist dies in meinem Berufsleben bereits das zweite Sabbatical, das ich ganz bewusst in Angriff genommen habe. Damals habe ich für ein Münchener IT-Beratungshaus gearbeitet und mir für unsere Hochzeitsreise eine viermonatige Auszeit aus dem Projektgeschäft genommen. Wir sind damals – ohne Kinder – quer durch Neuseeland, Australien und Südostasien gereist! Das war eine unbeschreibliche Zeit, an die ich heute noch sehr gerne zurückdenke und von der ich unglaublich gerne erzähle. Die Erfahrungen und Eindrücke von solch einer Reise prägen dich definitiv und öffnen noch einmal ganz andere Blickwinkel. 

Die Idee zum anstehenden Sabbatical ist gut drei Jahre alt. Bereits 2019 habe ich, damals noch als Vertriebsleiter bei CI, mit meiner Familie über ein Sabbatical nachgedacht. Meine Frau war gerade mit dem zweiten Kind schwanger und der Große noch nicht in der Schule. Eine gute Gelegenheit, um einmal aus der Routine auszubrechen und bewusste Familienzeit zu genießen. Durch die strukturellen Veränderungen und meine neue Rolle als Geschäftsführer bei CI haben wir diesen Plan allerdings recht schnell wieder ad acta gelegt. Umso schöner ist es, dass wir nun mit etwas Verspätung unser Vorhaben diesen Sommer realisieren können. Auch wenn diese Auszeit einen komplett anderen Fokus hat, als dies damals bei unserer Hochzeitsreise der Fall war ;-)

Warum jetzt?

Seit der Idee 2019 hat sich bei CI einiges bewegt. Wir haben seitdem einige große Change-Prozesse im Unternehmen erlebt: Zum einen sind nach knapp 20 Jahren die Gründer als geschäftsführende Gesellschafter aus dem Unternehmen ausgetreten und haben Carsten und mich in die Geschäftsführungs-Position eingearbeitet, zum anderen haben wir parallel zu diesem Management-Change mit allen interessierten Mitarbeiter*innen die Idee der Mitarbeitergenossenschaft geformt und weiterentwickelt, so dass wir bereits im Oktober 2020 unsere Mitarbeitergenossenschaft, die CI One e.G., gründen konnten. Das alles lief neben dem Tagesgeschäft und begleitet vom Ausbruch der Corona Pandemie, dem dritten großen Change im Business-Alltag, wodurch wir diese Transformation fast ausschließlich remote gemanagt haben. Zudem mussten wir als Geschäftsführung in der Pandemie Anforderungen bewältigen, die vorher niemand auf der Uhr gehabt hat. Das beginnt beim Schutz unserer Mitarbeiter*innen und reicht über die Umstellung der Arbeitswelt für uns intern und in unseren Kundenprojekten bis hin zu wirtschaftlichen Betrachtungen, die gerade zu Beginn der Pandemie noch niemand absehen konnte. Zusammengefasst war das eine spannende, aber auch echt anstrengende Zeit und wenn ich von heute auf die drei Jahre zurückblicke, bin ich beeindruckt, was mit einer klaren Zielsetzung und einer grandiosen Teamleistung alles möglich ist. 

Von daher ist es jetzt in Bezug auf das geplante Sabbatical in der Tat ein „perfekter Zeitpunkt“ für mich. Beruflich, um nach dieser sehr intensiven Zeit die Chance zu haben, ganz neue Kraft zu tanken. Privat ebenfalls eine optimale Gelegenheit, da mein Kleiner noch nicht in der Schule ist und sich die Grundschule des Großen (kommt jetzt in die dritte Klasse) mit Remote Schooling sehr flexibel zeigt. Daher ist dies jetzt auch für uns als Familie ein nahezu perfekter Zeitpunkt.

Welche Chancen siehst du für dich in der Möglichkeit eines Sabbaticals

Die privaten Vorteile liegen auf der Hand: Es ist einfach unglaublich schön und ein absolutes Privileg, sich diese drei Monate „freischnitzen“ zu können, um ganz unbeschwert und intensiv Zeit mit der Familie zu verbringen und so auch etwas zurückgeben zu können! Das werde ich bewusst genießen. 

Aber auch beruflich sehe ich eine gute Möglichkeit durch mein Sabbatical. Unsere Welt ist in einer unfassbaren Geschwindigkeit in den letzten Jahren immer vernetzter und digitaler geworden. Das hat enorme Auswirkungen auf unseren Arbeitsalltag und unser Business. Und damit meine ich nicht die digitalen Veränderungen der letzten beiden Jahre durch die Pandemie, sondern die generelle Entwicklung in Bezug auf Vernetzung und Digitalisierung, die auch bereits vor Corona stattgefunden hat. Sämtliche Informationen sind auf Knopfdruck verfügbar, Kundenanfragen und -aufträge können digital bedient werden, alles geht immer schneller. Corona hat dem ganzen dann nochmal „die Krone“ aufgesetzt, alleine durch die Etablierung der Ortsunabhängigkeit, die in unserer Branche heute fast überall einen großen Remote-Arbeitsanteil erlaubt. Ich denke, das ist gerade für uns als „Brainworker“ etwas, das wir uns im ersten Schritt einmal bewusst machen müssen, um dann im zweiten Schritt zu lernen, verantwortungsvoll damit umzugehen. 

Es ist wichtig, dass die Menschen in diesem hektischen und schnellen Alltag passende Pausen und Ruhezeiten finden. Das ist oftmals viel einfacher gesagt als getan. Gerade als Führungskraft füllt sich dein Kalender häufig von alleine und du bist schnell ein Getriebener deiner Tasks. Daher sehe ich auch für mich persönlich klare Vorteile in unserer Auszeit: Es ist eine Chance, Abstand zu gewinnen und die intensiven letzten Jahre etwas „sacken zu lassen“. 

Bei CI legen wir viel Wert auf die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Mitarbeiter*innen. Als Arbeitgeber ist es ein Stück weit unsere Aufgabe, Mitarbeiter*innen in der heutigen Arbeitswelt zu schützen und optimal in ihrem Arbeitsalltag und ihrer Entwicklung zu unterstützen. Hier wollen wir ein herausragender Arbeitgeber sein. Die Möglichkeit – mit entsprechender Planung – ein Sabbatical einlegen zu können, gehört für mich zum Standard eines modernen Arbeitgebers. Das ist zeitgemäß und nichts besonderes mehr. Jeder Mensch reift durch solche Zeiten, und genau das möchten wir unseren Mitarbeiter*innen ermöglichen. Meine persönliche Entscheidung für ein Sabbatical soll dies sehr gerne unterstreichen.

Wie haben Deine (GF-)Kolleg*innen, Geschäftspartner*innen und Kund*innen reagiert, als du von deinen Plänen berichtet hast?

Bisher kam ausnahmslos positiver Zuspruch – und dafür bin ich sehr dankbar! Über meine Entscheidung – auch mit Kund*innen – tiefer ins Gespräch zu kommen und damit auch persönliche Sichtweisen zu teilen und zu diskutieren, ist extrem spannend. Bei vielen Menschen spüre ich Respekt für die Entscheidung und das konsequente Durchziehen. Erst recht, da wir in unserer Arbeitswelt alle ein Stück weit in diesem „allgemeinen täglichen digitalen Wahnsinn“ leben. 

Ich bin mir natürlich bewusst, dass das nur klappt, weil wir bei CI flache Hierarchien und damit viel Verantwortungsübernahme auf allen Ebenen leben. Vertrieblich haben alle Kund*innen bei uns klare Ansprechpartner*innen und meine Kontakte und laufenden Themen sind intern an verschiedene Kolleg*innen übergeben worden. Hinzu kommt die Doppelbesetzung der Geschäftsführerung in allen unseren Business Units. Das ist nicht nur ideal für Sparringspartnerschaft im Business-Alltag, sondern auch für Ausfallsituationen wie Krankheit, Urlaub oder eben auch mal ein Sabbatical. Daher einen riesengroßen DANK an meinen GF-Kollegen Carsten Brüggerhoff. Wir kennen uns bereits seit über zehn Jahren, haben schon vor CI-Zeiten gemeinsam im Management in einer IT-Beratung in Köln gearbeitet. Er wird im Sommer die Geschicke mit dem Management zusammen weiter lenken und einige meiner operativen internen Tasks übernehmen. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.

CI Sommerfest 2022
Schöner Abschied aus dem Alltag: Familie Kohne kurz vor der Reise beim CI Sommerfest

Wohin geht´s eigentlich?

Wir haben einen kleinen Camperbus (für die Interessierten: Fiat Ducato // 5,40m // Knaus Ausbau) und wollen damit einen Roadtrip durch Europa machen. Und zwar bewusst mit kleinem Gepäck. Wir möchten uns auf ein Minimum beschränken und nur die wesentlichen Dinge mitnehmen. Unser aktueller Plan sieht die Route von Köln über Paris an den Atlantik vor, einen Abstecher nach Nordspanien und später über Barcelona am Mittelmeer entlang in Richtung Côte d'Azur. Der Teil ist noch recht gediegen und – ferienbedingt – auch weitestgehend vorgeplant. Der zweite Part ist noch offen. Sollten Wetter & Co nicht dagegensprechen, wollen wir weiter durch Italien touren, um dann vom Süden Italiens nach Griechenland überzusetzen und gemächlich über den Balkan und Slowenien wieder den Weg zurück nach Köln zu finden. Da gibt es viele Ecken, die wir noch nicht kennen und die bestimmt eine Reise wert sind. Tipps sind natürlich immer willkommen! Mal schauen, was sich so ergeben wird. Bekannterweise ist der Weg das Ziel – das trifft bei uns auf dieser Reise definitiv zu!

Foto von Jens Kohne
Jens Kohne
Geschäftsführer

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Foto von Jens Kohne
Jens Kohne
Geschäftsführer
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