Der Girls‘ Day liegt nun ein paar Tage hinter uns und ich blicke immer noch mit einem Strahlen im Gesicht auf diesen Tag zurück. Nicht zuletzt, weil ich mich selbst gerne an die Zeit zurückerinnere, in der ich als Teenie am Girls‘ Day teilnehmen durfte und diesen immer als großartiges Projekt und Möglichkeit empfunden habe, tiefer in Berufe einzutauchen und diese kennenzulernen. Als meine Kollegin Isabel und ich von der die Möglichkeit der Teilnahme als Workshopleitung erfuhren, haben wir uns also sehr gefreut, unsere Leidenschaft für User Experience Design und Technologie mit den Mädchen an diesem besonderen Tag teilen zu können.
Der Girls‘ Day ist ein Orientierungstag für Mädchen ab der fünften Klasse. Er wird bundesweit gefördert und findet einmal im Jahr statt. An diesem Tag bekommen die Mädchen schulfrei und haben die Möglichkeit in Berufe hineinzuschnuppern, in denen Frauen in der Unterzahl – meist mit nicht mehr als 40 Prozent – vertreten sind. Dazu gehören vor allem sogenannte „MINT- Berufe“. Hierbei handelt es sich um Berufe in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
Los geht es gegen neun Uhr in unserer Lounge mit einer Gruppe aufgeweckter Mädchen aus Köln und der Umgebung. Alle besuchen jeweils andere Schulen und kennen sich bis zu diesem Tag noch nicht. Angeleitet von unserer Agile Coachin Maren, kommt der Legomodellbau-Workshop als Icebreaker-Methode und für den Einstieg da natürlich sehr gelegen. Die Mädchen sollen sich selbst mithilfe eines Legomodells nachbauen und damit etwas über sich erzählen. Damit ist der Grundstein für Kreativität gelegt!
Weiter geht es mit einer Führung durch unsere Räumlichkeiten, die derzeit durch Umbauarbeiten im Rahmen eines New-Work-Konzeptes Stück für Stück in neuem Glanz erstrahlen.
Danach geht es ans Programmieren mit unserer Software Developerin Martina. Um dem theoretischen Code gleich ein wenig Leben einzuhauchen, hat sie sich für die Mädchen etwas besonders Spannendes ausgedacht: Mit Hilfe von Einplatinencomputern, die mit bunten LEDs ausgestattet sind, soll ein „Schere, Stein, Papier"-Spiel mittels Code umgesetzt werden. Alle meistern diese Aufgabe mit Bravour und in erstaunlich kurzer Zeit. Die anschließende Pizza zum Mittagessen haben sich die Mädchen mehr als verdient.
Nach der Mittagspause sind meine Kollegin Isabel und ich nun mit unserem Teil an der Reihe. User Experience Design – kurz „UX Design“ – ist ein unglaublich breites und facettenreiches Berufsfeld und da wir am Girls Day nur zwei Stunden Zeit haben, haben wir uns im Vorfeld intensiv darüber ausgetauscht, wie wir den Mini-UX-Workshop gestalten wollen. Um die Aufmerksamkeit hoch zu halten, ist uns die Interaktivität während des Workshops besonders wichtig.
Da UX Design im Gegensatz zu klassischen Berufsfeldern, wie zum Beispiel Buchhaltung oder Personalwesen, immer noch ein recht neues Berufsfeld ist, eröffnen wir die erste Fragerunde damit, dass die Mädchen anonym auf Zettel schreiben, was sie sich spontan unter User Experience Design vorstellen. Die Zettel werden in eine Box geworfen, wo sie bis zum Ende des Workshops bleiben und am Ende gezogen und vorgelesen werden.
Nun sind Isabel und ich an der Reihe unsere eigenen Perspektiven von UX Design darzustellen.
Auch Persönlichkeit und Nahbarkeit ist uns im Workshop besonders wichtig, daher stellen auch wir uns mit unseren eigenen Legomodellen vor. Diese haben wir einige Tage vorher vorbereitet. Unsere jeweiligen beruflichen Werdegänge können wir daran nun gut anknüpfen. Besonders spannend ist nämlich, dass Isabel und ich auf ganz unterschiedlichen Wegen zum Beruf der UX Designerin gekommen sind. Während Isabel nach ihrer schulischen Laufbahn im Designbereich Fuß gefasst hat, bin ich als Quereinsteigerin nach meiner beruflichen Laufbahn im Personal- und Rechnungswesen über ein „Tech-Bootcamp“ eingestiegen. Und auch unsere Berufserfahrungen unterscheiden sich, sowohl zeitlich als auch inhaltlich. Nachdem ich erzählt habe, wie es zu meinem Berufswechsel kam, erzählt Isabel zum Abschluss, wie sie sich konkret für den Bereich „User Experience“ in ihrer Design-Karriere entschieden hat und wie man das für sich selbst herausfinden kann.
Aber genug von uns – nun soll es um UX Design an sich gehen und wie wir bei Cologne Intelligence arbeiten. Dafür stellen wir auf einer Folie unsere Kolleg*innen im UX-Team vor und erzählen etwas von unserer Projektverteilung sowie Teamstruktur.
Uns war es wichtig, diesen Teil nicht zu „öde“ und theoretisch zu gestalten, auch wenn etwas Theorie an dieser Stelle notwendig ist. Wir erzählen etwas zu agilen Arbeitsweisen, für wen wir als UX Designer*innen überhaupt arbeiten und welche Fähigkeiten man als UX Designer*in benötigt. Außerdem zeigen wir den Mädchen ein paar Eindrücke von unseren aktuellen Projekten und wie wir im Rahmen des „Human-centered Design“-Prozesses an die Entwicklung und Gestaltung von Produkten herangehen. Auch wie wichtig es ist, Ideen schnell zu visualisieren, um Feedback zu bekommen und das Design iterativ zu verbessern - die perfekte Überleitung zum praktischen Teil des Workshops!
Die Mädchen bekommen nun die Aufgabe, sich eine App zu überlegen, die sie besonders gerne nutzen oder die in ihrem Alltag unverzichtbar ist. Sie sollen sich überlegen, welche Funktionen sie bei der Nutzung vermissen oder sich in optimierter Form vorstellen können. Nun haben sie eine halbe Stunde Zeit, ihre Ideen mit Stift, Papier und viel Fantasie zu Papier zu bringen. Papier in der digitalen Welt? Durchaus, denn oft entstehen erste Produktideen auf sogenannten „Paper-Prototypes“. Kästchen, Linien, Kreuze und andere einfache Designelemente zeigen als Platzhalter an, wo sich später Inhalte befinden werden.
Während der Aufgabe sind Isabel und ich immer da, um Fragen zu beantworten, Tipps zu geben und die Mädchen zu ermutigen, ihre Ideen weiterzuentwickeln.
Was soll ich sagen? Isabel und ich sind schlicht weg begeistert von dem Ideenreichtum, den die Mädchen an den Tag gelegt haben und wie strukturiert sie an die Aufgabe herangegangen sind! Nacheinander stellen sie ihre Prototypen vor und erläutern ihre Designentscheidungen. Die Funktionen, die dabei entstanden sind, überzeugen auf ganzer Linie und zeigen uns als UX Designer*innen nur wieder einmal mehr, wie wichtig es ist, User Experience in digitale Produkte einfließen zu lassen.
Zum Abschluss wollen wir nun noch auflösen, wie die Mädchen das Thema UX Design zu Beginn eingeschätzt haben und ziehen dazu die Zettel aus unserer Box vom Anfang. Und siehe da! Tatsächlich hatten alle schon vor unserem Workshop eine sehr gute Vorstellung von unserem facettenreichen Berufsfeld.
Am Ende des Tages blicken wir in viele glückliche Gesichter, stellen und beantworten noch die eine oder andere Frage. Nach der Verabschiedung sind wir uns sicher, dass wir mit dem Girls‘ Day viele Einblicke geben konnten. Vor allem, dass wir bei Cologne Intelligence das Image der vermeintlich „trockenen“ IT-Branche ins rechte Licht rücken und vielleicht sogar das ein oder andere Mädchen für unsere Berufe begeistern konnten. Ein paar positive Rückmeldungen gab es jedenfalls bereits und auch schon das ein oder andere Interesse an einem Praktikum wurde uns im Nachgang übermittelt. Wir Workshopleiterinnen freuen uns jedenfalls jetzt schon auf den nächsten Girls‘ Day im Jahr 2025.
Fazit: Der Girls' Day war rundum gelungen! Hört hier, was Martina, Maren und Isabel vom Tag mitgenommen haben.