Seit nun 45 Jahren feiern wir in Köln jedes Jahr das, was heutzutage im deutschsprachigen Raum als CSD, oder Christopher Street Day, bekannt ist. In quasi allen größeren Städten finden sich über die Sommermonate verteilt tausende von Menschen zusammen, um gemeinsam für die Rechte queerer Menschen einzustehen und gegen die Unterdrückung durch die Gesellschaft ein Zeichen zu setzen. Und zu feiern. Zu feiern, was wir bereits erreicht haben, zu feiern, dass es uns gibt; zu feiern, wie schön das Leben ist, wenn man genau so sein kann, wie man ist.
Ebenfalls seit vielen Jahren, wenn nicht sogar schon Jahrzehnten, schleicht sich aber auch immer mehr das Gefühl ein, dass vielerorts weniger demonstriert wird, sondern der CSD mehr als große Party sowie als Werbeplattform für diverse politische wie auch kommerzielle Akteure missbraucht wird. Schon 2010 verweigerte Judith Butler, eine der einflussreichsten und bekanntesten philosophischen Autorinnen in queeren Kreisen, die Annahme des Zivilcourage Preises beim CSD in Berlin, da dieser aus Butlers Sicht zu kommerziell und zu wenig antirassistisch (lies: von Seiten einiger der Organisator*innen aktiv rassistisch) sei.1
Doch warum reden wir überhaupt darüber? Warum ist es nicht einfach OK, dass wir für ein paar Tage die Welt vergessen, uns feiern, Firmen und Politik sich im pink-bunten Gewand anstreichen? Um das zu verstehen, müssen wir zuerst einmal betrachten, wie der CSD entstanden ist und in welchem Kontext queere Menschen heute leben. Fangen wir vorne an:
New York Mitte der Sechziger Jahre. Wie man sich denken kann, ist die rechtliche wie auch gesellschaftliche Situation für queere Menschen alles andere als angenehm. Durch diverse repressive Gesetze war das öffentliche Existieren als queere Person defacto illegal, weswegen sich sogenannte Safe Spaces in bestimmten Vierteln seit Jahrzehnten etablierten (wie beispielsweise mehrere Badehäuser oder auch die Anfänge der Ballroom-Szene). Immer wieder wurden diese jedoch durch die Polizei in Razzien überfallen, queere Menschen für Jahrzehnte ins Gefängnis gesteckt, die Safe Spaces geschlossen. Zwar wurden über die Jahre einige der Gesetze gelockert, doch die Repressionen durch die Polizei gingen weiter.
So wurde 1966 das Stonewall Inn von der örtlichen Mafia2 gekauft und durch rechtliche Kniffe (sowie einen gewissen Geldfluss) im folgenden Jahr als Gay Bar wiedereröffnet. Da – was für die damaligen Verhältnisse durchaus noch ungewöhnlich war – auch Drag Queens und trans Menschen willkommen waren, entwickelte sich die Bar dennoch recht schnell zu einer beliebten Örtlichkeit im Greenwich Village. Durchsuchungen waren natürlich weiterhin üblich, doch die Mafia hatte selbstverständlich auch Verbindungen und konnte so dafür sorgen, dass selten jemand bei Gesetzeswidrigkeiten erwischt wurde.
Nicht so jedoch am Morgen des 28. Juni 1969. Bei dem überraschenden Zugriff wurden die Besucher*innen körperlich von der Polizei angegriffen, 13 Personen wurden verhaftet. Dieser Raid sollte später in die Geschichte eingehen als jener Vorfall, der das Fass zum Überlaufen brachte. Ein Polizist verletzte beim Versuch, eine Person in einen Transporter zu bewegen, diese am Kopf.3 Dann eskalierte alles: Anwesende der Bar sowie Anwohner*innen begannen, diverse Dinge nach den Polizeibeamten zu werfen. Als diese sich zusammen mit Geiseln im Stonewall Inn verbarrikadierten, versuchten die Betroffenen die Barrikade zu durchbrechen und steckten das Gebäude in Brand.
Im Anschluss konnten die Polizisten zwar aus dem Gebäude gerettet und der Riot aufgelöst werden, die Proteste gingen jedoch noch 5 Tage weiter und tausende nahmen daran teil. Die Zeit nach dem Vorfall sah einen großen Aufschwung, was queer-aktivistische Gruppen angeht, und am Jahrestag des Überfalls auf das Stonewall Inn fand eine Gedenkparade statt – der „Christopher Street Liberation Day“, benannt nach der Christopher Street, in der das Stonewall Inn auch heute noch als „National Historic Landmark“ steht. Dieser vermehrte Aktivismus war es, welcher sich Stück für Stück Menschenrechte und Gleichstellung erkämpft hat.4
Was wir heute also als Christopher Street Day feiern ist nichts anderes als eine Gedenkdemonstration an das Aufbegehren gegen die repressive Polizei- und Staatsgewalt durch Schwule, Lesben, trans und genderqueere Leute, welche zu großen Teilen auch BIPoC5 waren. Der CSD ist damit inhärent politisch. Er ist gegen jede normative Form von Unterdrückung, gegen den Einsatz staatlicher Gewalt zur Einschränkung der Menschenrechte und für das authentische, echte, manchmal auch undefinierbare, queere Selbst.
Damit ist der CSD aber auch automatisch Anti-„Das System“. Denn dieses ist darauf aufgebaut, patriarchale heteronormative Strukturen zu forcieren und zu normalisieren. Diese sind sehr hilfreich dabei, Menschen in einfache Kategorien zu fassen und die Befriedigung unserer Bedürfnisse (Nähe, Freude, Nahrung, Sicherheit) von einem intersozialen und gemeinschaftlichen Problem zu individualisieren. Sprich, statt dass wir eine robuste Gemeinschaft mit unserem Umfeld bilden und tiefergehende Beziehungen aufbauen, wird eine Distanz geschaffen. Wo früher Ressourcen untereinander frei ausgetauscht wurden, wie man sie brauchte, findet der Austausch heute vor allem in Form von Transaktionen statt. Ganz im kapitalistischen Sinne wird uns die Befriedigung unserer Bedürfnisse verkauft. Liebe? Dating Apps. Sicherheit? Überwachungstechnologie. Nahrung? Supermarkt.6
Ein Beispiel: Betrachten wir die geschichtlichen Zusammenhänge von familiären Strukturen überlagert mit dem Aufkommen des weltweiten Kapitalismus als Wirtschaftssystem, so sehen wir sehr schnell, dass die ansonsten oft mehrere Generationen umfassenden Haushalte sich zum Konstrukt der Kernfamilie wandeln. War es früher vielerorts üblich, dass Großeltern, Eltern, Kinder und manchmal auch Onkel und Tanten sich einen Wohnort teilten, sich gegenseitig unterstützen und helfen konnten, war es plötzlich erstrebenswert, das Elternhaus mit Beginn des Erwachsenseins zu verlassen und sich selbstständig ein Leben aufzubauen.7
Die Kernfamilie schwächt aber die Resilienz gegenüber allem, was vom gesellschaftlichen Plan vorgesehen wird – stirbt ein Elternteil oder kann z.B. der Vater nicht mehr arbeiten gehen, bricht das Konstrukt sehr schnell zusammen. Man könnte denken, dies sei ein Fehler, eine Lücke im System, doch genau das ist die Absicht, und hier sehen wir auch Zusammenhänge mit dem Kampf gegen soziale Systeme von Seiten kapitalistischer und rechtspopulistischer Akteure: Ohne die Angst vor dem Abrutschen in eine lebensunwürdige Grundversorgung8 ist die Ausbeutung von Arbeiter*innen durch viel zu niedrige Löhne bei weitem nicht so einfach.
Wie hängt das jetzt mit dem CSD und queeren Menschen zusammen? Nun ja, wenn das System nur dann funktioniert, wenn es feste Rollen und Strukturen gibt, dann muss die Idee, dass dies die einzige Möglichkeit für die Gesellschaft ist, aufrechterhalten werden. Queere Menschen dagegen brechen aus diesem System aus und hinterfragen so allein mit ihrer Existenz eben diese Strukturen. Ist die Norm ein heteronormatives Paar bestehend aus Vater, Mutter und Kindern, so widerspricht ein lesbisches Paar diesem. Erfordert das System feste Geschlechterrollen, um zu funktionieren, dann zerstören trans Menschen das Fundament der Alternativlosigkeit eben dieser. Wenn ich als nichtbinäre Person mich nicht an die mir bei meiner Geburt zugewiesene Geschlechterrolle halten muss, warum sollte es dann mein Bruder? Oder meine Cousine? Dass ich existiere und glücklich bin, ist in sich schon eine Bedrohung für das ideologische Fundament unserer kapitalistischen Gesellschaft. Denn meine Identität kann man mir nicht verkaufen.
Und das System weiß das. Genau deshalb hatten wir jahrzehntelang das repressive TSG – ein Gesetz, welches trans Menschen erniedrigt und eingeschränkt hat. Deshalb war die Ehe von homosexuellen Paaren nicht erlaubt, homosexuell sein an sich noch bis 1994 strafbar. Und genau deshalb finden sich Großkonzerne wie auch queerfeindliche Parteien Jahr für Jahr auf CSDs. Auf der einen Seite ist das gutes Marketing – so zu tun als sei man inklusiv und für Menschenrechte ist schon ganz nett fürs Image.9 Auf der anderen Seite kann man so aber auch einen Einfluss darauf nehmen, wie der CSD wahrgenommen wird und darüber auch, was dort Platz findet und was nicht. Und genau hier kommen wir jetzt zum Knackpunkt.
Denn was wir beobachten können, ist, dass überall dort wo der CSD vermehrt auch einen Platz für Konzerne und queerfeindliche Parteien bietet, das Framing der Veranstaltung immer weiter von einer politischen Demo hin zu einem familienfreundlichen Fest „für Alle“ wandert. Hierbei muss man bedenken, dass „familienfreundlich“ im Kontext queerer Themen sehr häufig bedeutet, dass alles einfach und sauber und möglichst heteronormativ sein muss. Unter dem Vorwand des „aber was ist mit den Kindern?“ wurde bereits in den 80er Jahren sehr effektiv gegen Schwule gehetzt. Heute sehen wir dieselben Argumente quasi Wort für Wort exakt wie damals wieder, aber statt auf Schwule sind sie nun auf trans Personen bezogen.
Ein perfektes Beispiel dafür, wie die Familienfreundlichkeit sich auf den CSD niederschlägt, ist die alljährliche Diskussion darüber, ob Kink und Fetisch dort hingehören oder nicht. Jedes Jahr wird in und um die Community herum gestritten, ob Ledermenschen, BDSM, Puppies usw. dazugehören. Denn: in der öffentlichen Wahrnehmung sind diese sexuell konnotiert, und Sex ist schmutzig und deshalb eben nicht familienfreundlich (diesen Mechanismus nutzen beispielsweise auch viele US-Firmen wie die großen Social Media Anbieter, um queere Menschen auf ihrer Plattform zu diskriminieren). Dabei sind Sexualität und sexuelle Devianz eben seit jeher integraler Bestandteil der queeren Community. Seit es queeren Aktivismus gibt, waren die besonders queeren stets an der Front, um ihre Rechte zu erkämpfen oder zu verteidigen.
Ein weniger direkter, aber deutlich perfiderer Effekt ist, dass durch die Diskussionen darüber, wer nun eigentlich zum CSD gehört, die Community gespalten wird. Keine so diverse Community kann jemals eine homogene Masse bilden. Und so gibt es auch bei uns Teilgruppen mit stark unterschiedlichen Ansichten. Betrachtet man die Historie an Verfolgung, Hass und Gewalt gegen alle, die anders sind, ist es nicht verwunderlich, dass viele queere Leute versuchen, sich anzupassen, um durch die Eingliederung in die gesellschaftlichen Normen eine gewisse Unsichtbarkeit und dadurch auch einen Schutz zu finden. So gibt es eine nicht unerhebliche Menge an Leuten, die sich – abgesehen von ihrer Homosexualität z.B. – komplett von der Community abgrenzen, die Szene als zu laut, zu bunt oder zu schrill sehen und die Meinung vertreten, wir hätten bereits alle Rechte erhalten und wären gleichgestellt. Dass es andere queere Identitäten und mehrfachmarginalisierte Personen gibt, die eben nicht dieselben Freiheiten oder körperliche Sicherheit genießen dürfen, wird hierbei jedoch oft ausgeblendet. Sobald wir anfangen, darüber zu diskutieren, welche queeren Identitäten in unserer Community und auf dem CSD einen Platz verdient haben, schwächen wir uns selbst als Ganzes.
Trotz dem eben gesagten, dürfen wir aber nicht dem Toleranz-Paradoxon zum Opfer fallen. Kurz angerissen besagt dieses nach Karl Popper folgendes: Wenn wir intolerante Menschen, welche die Grundrechte und Menschenwürde von anderen einschränken wollen, in unserer Gesellschaft tolerieren, so sind wir insgesamt weniger tolerant.10 Deshalb gilt: Der CSD ist eine Demonstration der Vielfalt und Toleranz. Gerade deswegen sollten rechte Parteien und Akteure, Großkonzerne sowie alle, die unsere Rechte für ihre eigenen Zwecke einschränken und beschneiden wollen, dort keinen Platz finden sich zu positionieren. Wir sind kein buntes Kleid, das man sich für einen Monat lang anziehen kann, um sich gut darzustellen; kein billiger Slogan für Marketing und erst recht kein Schild hinter dem sich intolerante Politiker*innen verstecken können, wenn sie bei Abstimmungen im Bundestag gegen unsere Grundrechte vorgehen.
Gerade heute, wo unsere Rechte wieder vermehrt unter Beschuss stehen und rechte wie auch faschistische Einflüsse weltweit erstarken und nach politischer Macht gieren, können wir den CSD nicht zu einem reinen Familienfest verkommen lassen. Er ist direkt daraus entstanden, dass wir für unser Leben und uns selbst im Fall des Falles auch mit Gewalt kämpfen müssen und die unterdrückenden Normen der Gesellschaft nicht einfach hinnehmen dürfen. Der CSD muss politisch sein, muss radikal sein, und er muss das System hinterfragen, welches uns strikt kategorisieren und kommerzialisieren will. Ansonsten verstoßen wir die ganze Arbeit jener Giganten, auf deren Rücken wir heute manchmal einen Hauch von Freiheit und Gleichstellung erfahren dürfen.
Was also können wir tun? Das Grundlegendste ist wohl: seid nicht untätig. Und damit meine ich alle, nicht nur queere Leute. Menschenrechte gehen uns alle was an; wenn wir einmal anfangen, sie manchen Leuten zu entziehen, sind die nächsten Opfer für gewöhnlich nicht weit.11 Jede Form von Widerstand ist hier wertvoll und jede*r kann einen Teil beitragen. Hierfür gibt es sehr viele verschiedene Ansatzpunkte:
Das wahrscheinlich offensichtlichste wie auch irgendwie einfachste: Geht wählen. Und zwar nicht einfach irgendwen, sondern Parteien, deren Agenda auf die Sache einzahlt. Schaut euch an, wie die entsprechenden Politiker*innen tatsächlich bei Belangen der Menschenwürde und Solidarität abstimmen, nicht nur darauf, was sie im Fernsehen sagen. Dabei ist nicht zu unterschätzen, was für einen großen Einfluss jede Ebene der Politik auf die Leben einzelner Menschen haben kann – nicht nur die Wahlen für den Bundestag sind hier wichtig. Es hat einen Grund, warum Köln und Berlin Hochburgen der queeren Kultur sind, während es in Bayern größtenteils eher mau aussieht im Vergleich. Je besser sich die politische Ebene für marginalisierte Menschen einsetzt, desto freier können wir auf der Straße wir selbst sein. Egal ob grade CSD ist oder nicht.
Abgesehen vom Wählen kann man sich natürlich auch direkter lokal engagieren. Unterstützt queere Vereine, bildet selbst Gruppen, helft euch gegenseitig. Je mehr wir zusammenhalten, desto stärker sind wir als Ganzes. In diesen Bereich fällt übrigens auch der CSD, denn: es gibt kein übergreifendes Team, welches alle CSDs organisiert, sondern es sind sehr viele kleine lokale Gruppen.12 Diese treffen Entscheidungen über die Planung wie auch die Finanzierung und dadurch auch oft darüber, wie kämpferisch und politisch der CSD wird. Hier ist also ein sehr guter Hebel, um speziell der Entpolitisierung entgegenzuarbeiten, indem man sich in diesen Gruppen an der Planung beteiligt. Und wie oben ausführlich betrachtet ist ein politischer CSD absolut wichtig und notwendig.
Ebenfalls wichtig ist das Arbeitsumfeld. Jede*r von uns verbringt einen Großteil der Lebenszeit mit der Arbeit, deshalb ist es wichtig, dass wir auch dort gegen Diskriminierung kämpfen. Erkundigt euch im Bewerbungsprozess, wie mit queeren Personen und Diskriminierung ihnen gegenüber umgegangen wird und (sofern ihr natürlich in der privilegierten Position seid, dies zu tun), macht klar, dass das ein Grund für eine Absage eurerseits ist, wenn dort Probleme bestehen (ja, auch besonders wenn ihr selbst nicht queer seid!). Wenn ihr bei der Arbeit Diskriminierung gegenüber marginalisierten Gruppen beobachtet, schreitet ein. Jede*r einzelne ist verantwortlich für die Menschen im direkten Umfeld – nur gemeinsam sind wir stark. Das klingt möglicherweise alles sehr klein, aber aus persönlicher Erfahrung kann ich bestätigen, wie wertvoll es ist zu wissen, dass man auch bei der Arbeit als Mensch so geschätzt wird, wie man ist.
Neben dem externen Engagement kann auch im eigenen Leben viel getan werden. Seid offen dafür, dass die Menschen um euch herum vielleicht nicht den Normen entsprechen, und auch dafür, dass sie möglicherweise selbst nicht so genau wissen, wer sie eigentlich sind. Queer ist nicht aus Versehen ein unheimlich vager Begriff, sondern ist gerade deshalb so schön, weil er klar macht: irgendwie anders, aber so ganz klar definieren kann und will ich es dann auch nicht. Wir als Gesellschaft sind Fans von klaren Grenzen und strikten Definitionen, aber die Realität ist nun Mal oft schwammig, unklar und auch unstet.
Wenn ihr Kinder habt, wartet nicht darauf mit ihnen über queere Identitäten zu sprechen, bis sie sich vielleicht sogar bei euch geoutet haben. Macht ihnen von Anfang an klar: Du bist gut so wie du bist und queer sein ist da explizit eingeschlossen. Als ich noch sehr klein war, sagte meine Mutter zu mir, es wäre auch okay, wenn ich schwul wäre; das Einzige, was ihr wichtig sei, ist, dass ich glücklich bin. Dieser Satz begleitet mich bis heute. Seid solche Eltern für eure Kinder.
Genauso offen solltet ihr aber auch für selbst sein. Egal ob queer oder nicht, erforscht wer ihr wirklich seid und hinterfragt, ob die gesellschaftlichen Normen tatsächlich auf euch passen oder nur von außen vorgelebt sind. Tragt die Kleidung, die ihr schön findet, egal was andere denken. Färbt eure Haare, holt euch Tattoos, oder eben nicht wenn ihr nicht mögt. Tanzt auf der Straße, wenn euch danach ist. Kurz: seid einfach authentisch ihr selbst. Und gebt allen anderen den Raum, es auch zu sein. Um zum Ende eine bedeutende und wohl mit die bekannteste moderne queere Künstlerin zu zitieren (auch wenn die meisten den Text sowieso schon kennen dürften):
2 Mehr hierzu unter www.pbs.org/wgbh/americanexperience/features/stonewall-why-did-mafia-own-bar/
3 Die exakten Umstände, was passiert ist, sind bis heute nicht ganz geklärt. Fest steht aber: jemand begann sich gegen die Polizeigewalt zu wehren und daraufhin brach das Chaos aus.
5 Black, Indigenous, People of Colour – www.bedeutungonline.de/was-bedeutet-bpoc-bipoc-bedeutung-der-abkuerzung-definition/
6 Ich vereinfache hier sehr stark und breche komplexe Zusammenhänge extrem aufs Wesentliche herunter. Ein Blogbeitrag ist schlicht nicht das richtige Medium, um tiefer in diese Themen einzusteigen und die Zusammenhänge besser erklären und darstellen zu können. Dieser Grundgedanke ist dennoch wichtig für das Gesamtbild und die nachfolgenden Erläuterungen – bear with me please.
8 Sofern diese denn überhaupt existiert, siehe hier die USA als Paradebeispiel
9 Wer hier mehr lesen will kann sich ins Thema „Pinkwashing“ einlesen
11 Ein leider sehr aktuelles Beispiel: Kaum sind die menschenunwürdigen „Bezahlkarten“ für geflüchtete Menschen durch, werden die Rufe laut, dieses System auch auf Menschen in der Grundsicherung zu übertragen
12 Es gibt den Dachverband „CSD Deutschland e.V.“, dieser dient aber mehr dem Austausch zwischen den lokalen Gruppen