UX Designer sind für die Optimierung der User Experience von Anwendungen und Services zuständig. Dabei stehen immer die Nutzer*innen und ihre Bedürfnisse und Gewohnheiten im Fokus. Aber Nutzer*innen sind nicht alle gleich. Oftmals werden Menschen, die auf eine barrierefreie Nutzung angewiesen sind, hierbei übergangen. Ihre speziellen Anforderungen wurden in der Gesamtheit, Komplexität und Tiefe nicht betrachtet. Mit dem kommenden Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) wird sich das nun ändern und inklusive Designs für alle sind ein Muss. In diesem Blogbeitrag schauen wir uns an, welche Aspekte wir dabei berücksichtigen sollten.
Sehen
Zugang für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen, die zu einer Reduzierung der Sehfähigkeit bis hin zur Erblindung führen können. Dabei gilt es nicht nur die Nutzung eines Screenreaders, sondern auch die Zoomfunktion zu unterstützen.
Farben
Barrierefreiheit im Design für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen, wie Farbenblindheit oder Rot-Grün-Schwäche mitdenken. Es gibt viele Tools, die Farbenfehlsichtigkeit simulieren.
Hören
Menschen verstehen Inhalte besser, wenn sie in kurzen Videoformaten aufbereitet werden. Die Aussagen und Erklärungen im Video sollten deshalb für Menschen mit z. B. Schallleitungsschwerhörigkeit durch Untertitel zugänglich gemacht werden.
Anfälle
Das Thema bezieht sich speziell auf den Einsatz von Animationen. Bestimmte Arten von Stroboskopen oder blinkenden Animationen können bei manchen Menschen Krampfanfälle auslösen. Andere können ablenkend und störend wirken, insbesondere bei bestimmten kognitiven Behinderungen wie ADHS.
Reichweite
Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit sollten problemlos die Anwendung bedienen können. Komplexe Gesten, wie z. B. Wischgesten zum Bewegen von News- oder Fotoslidern oder Spreizgesten zum Rein- und Rauszoomen in Karten, sollten nicht die einzige Möglichkeit der Bedienung sein. Die Anwendung sollte immer auch über Schaltflächen bedienbar sein.
Sprache
Menschen mit Leseschwierigkeiten oder Menschen, die nicht gut Deutsch sprechen, verstehen Inhalte besser, wenn einfache Sprache verwendet wird. Zudem ist es hilfreich, Inhalte durch Listen und Aufzählungen zu strukturieren.
Kognition
Für Menschen mit kognitiven Einschränkungen ist eine intuitive Bedienbarkeit einer Anwendung unerlässlich, weil zum Beispiel das Kurz- oder Langzeitgedächtnis nicht funktioniert. Es kann jedoch auch eine eingeschränkte Fähigkeit bestehen, mit einem unvorhergesehenen Ereignis wie einer Fehlermeldung umzugehen.
Die vielen Barrieren sind nicht ohne. Aber mit einem Perspektivwechsel auf Menschen, die temporär oder permanent auf barrierefreie Anwendungen angewiesen sind, sieht man neue Optimierungspotentiale und technologische Lösungsansätze. Denkt inklusive.
Accessibility betrifft den gesamten Entwicklungsprozess - und sie steht und fällt mit einem guten, barrierefreien User Experience Design. Wir beraten Sie gerne und unterstützen Sie dabei, Ihre Anwendungen für alle Menschen zugänglich zu machen.