„Sinnmaximierung statt Profitmaximierung“. Mit diesem Credo begann im November 2019 unser in der deutschen Unternehmenslandschaft eher ungewöhnlicher Weg vom inhabergeführten IT-Unternehmen zur Mitarbeitergenossenschaft.
Wir sind bei Cologne Intelligence stolz auf unsere Unternehmenskultur, die stark durch die flachen Hierarchien, offene Kommunikation und Mitbestimmung geprägt ist. Diese Kultur haben die drei Firmengründer Andreas, Andreas und Christoph über 18 Jahre mit viel Herzblut geprägt und gepflegt – entsprechend schwer fiel die Unternehmenskultur bei den Überlegungen zur Unternehmernachfolge ins Gewicht. Betrachtet man „klassische“ Modelle, zum Beispiel den Verkauf der Firma oder die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft, wird schnell klar, dass in diesen Varianten rein wirtschaftliche Kennzahlen die Hauptrolle spielen. Für Mitbestimmung seitens der Mitarbeiter und die gelebten Werte ist dort kein Raum. Bei einer Mitarbeitergenossenschaft wäre das anders. Mehr dazu erklärt Andreas Melzner in unserem ersten Blogbeitrag zum Thema.
Zurück zu unserem Offsite am 31. Oktober. Nachdem die Idee der Gründer bei den Mitarbeitern gut ankam, haben wir uns bei einem initialen MeetUp in verschiedenen Arbeitsgruppen zusammengefunden. Dabei galt: Jeder darf, niemand muss, jeder bringt sich in dem Bereich ein, für den er sich am meisten interessiert.
Seitdem haben wir in folgenden Gruppen gearbeitet:
Bei dieser Aufteilung arbeiten die Gruppen „Satzung“ und „Finanzierung“ inhaltlich, während Kommunikation und Gesamtorganisation vernetzende Funktionen haben. Team Kommunikation arbeitet dabei die Zwischenergebnisse für die interne und externe Kommunikation auf, während das Organisationsteam zunächst einen Arbeitsmodus und allgemeines „Spielregeln“ erarbeitet hat.
Auf unserem Weg zur Genossenschaft sind Transparenz und Vertrauen die obersten Gebote. Damit alle Mitarbeiter, ob nun Mitglied in einer Arbeitsgruppe oder nicht, jederzeit den Stand der Dinge nachvollziehen können, hängt deshalb ein großes Board in unserer Lounge in der Marie-Curie-Straße. Darauf kann jeder aktuelle Themen der verschiedenen Arbeitsgruppen, deren Selbstverständnis und die bisher erreichten Meilensteine nachvollziehen. Außerdem stehen noch einmal die Spielregeln dort.
Nach unserer monatlichen Geburtstagsrunde (wir treffen uns einmal im Monat freitags, um gemeinsam zu essen und auf die Geburtstagskinder der letzten Wochen anzustoßen) findet ein MeetUp statt, an dem jeder teilnehmen kann. Dort berichten die Arbeitsgruppen kurz, was sie erarbeitet haben und was als nächstes ansteht.
Neben dieser analog/persönlichen Abstimmung gibt es für alle Mitarbeiter einsehbare Seiten in unserem Unternehmenswiki. Dort hat zum Beispiel die Satzungsgruppe einen Entwurf der Präambel veröffentlicht, der selbstverständlich auch kommentiert werden kann.
Überhaupt einen Arbeitsmodus zu finden und einen Überblick zu bekommen, was wir alles recherchieren, erarbeiten und abstimmen müssen, hat seine Zeit gedauert. Ist die Arbeit in den Gruppen Arbeitszeit? Wie verbuchen wir diese? Wer trägt die Kosten? Welche Banken sprechen wir mit einem solchen „Spezialthema“ überhaupt an? Und welche Informationen benötigen die Banken? Welche Satzungsmodelle gibt es überhaupt? Und was passt zu uns? Was diskutieren wir mit allen? Was entscheiden wir schon in der Arbeitsgruppe? Wie entscheiden wir?
Die meisten dieser Grundsatzfragen haben wir inzwischen geklärt; die Arbeitsgruppen haben ihren jeweiligen Modus gefunden und erste Ergebnisse erarbeitet. Ein Ergebnis ist die Erkenntnis, dass sich die anstehenden Aufgaben von Organisations- und Kommunikationsgruppe so weit überschneiden, dass zwei Teams nicht länger sinnvoll sind. Das Orga-Team wird sich daher künftig auf die anderen Gruppen verteilen und dort einbringen.
Fazit: Es bleibt spannend! Wir laufen weiter auf Hochtouren, um unsere Unternehmenskultur in eine Genossenschaft zu gießen – und werden natürlich weiter berichten.